Die Brasilianer kennen zwar alle diese Insel, aber kaum Einer hat je einen Fuß darauf gesetzt. Es ist fast so etwas wie ein Mythos – jeder hat davon gehört, aber Wenige sie gesehen. Und es gibt sie doch! Ein ungeschliffenes Juwel im Südatlantik!
Man sagt, es sei so kompliziert nach Fernando de Noronha zu gelangen, da nur eine limitierte Anzahl an Personen zugelassen ist und weil man verschiedene Gebühren zahlen muss…
Ich habe dir das Wichtigste hier zusammengeschrieben damit du deinen Urlaub dort planen kannst und weisst, worauf du achten solltest.
Fernando de Noronha ist die Hauptinsel einer vulkanischen Inselgruppe und liegt ca. 350 km östlich des südamerikanischen Kontinents und ist somit der östlichste Punkt Brasiliens. Es ist eine tropische Insel mit einer durchschnittlichen Temperatur von 28°C und Wassertemperatur von 27°C. Sein türkisblaues Wasser ist kristallklar und seine 16 Sandstrände sind wohl die Schönsten und Spektakulärsten von ganz Brasilien. Die Brasilianer kennen zwar alle diese Insel, aber kaum Einer hat je einen Fuß darauf gesetzt. Es ist fast so etwas wie ein Mythos – jeder hat davon gehört, aber Wenige sie gesehen. Und es gibt sie doch! Ein ungeschliffenes Juwel im Südatlantik!
Seit der Gründung des Meeresnationalparks im Jahr 1988 ist das Archipel von Fernando de Noronha Naturschutzgebiet und bietet einer Vielfalt an Unterwasserfauna und -flora Schutz. Man kann dort Delfine, Schildkröten, Haie, Rochen, eine Fülle an tropischen Fischen, Schalentiere und Korallen bewundern. Ein Paradies, das keine Wünsche offen lässt.
Was tun auf Fernando de Noronha?
TAUCHEN
Es ist eines der aufregendsten Tauchreviere Brasiliens mit einer Sichtweite von 25 – 35 Metern, das ganze Jahr hindurch warmes Wasser und eine bunte Unterwasserwelt. Es gibt mehrere Tauchschulen auf der Insel. 
SCHNORCHELN
Für die Nicht-Taucher unter den Besuchern lohnt es sich auf jeden Fall beim Schnorcheln die Meeresbewohner zu bestaunen – auch das ist unglaublich eindrucksvoll! Es gibt rund um die Insel mehr als hundert Plätze um dies zu tun. Meist einfach vom Strand aus, ohne ein Boot zu benötigen. Es gibt auch die Möglichkeit eine Bootstour zu buchen, z.B. “Trovão dos Mares” (http://www.trovaodosmares.com.br/). Auf dieser Bootsfahrt werden Strände besucht, wird geschnorchelt und auch für das leibliche Wohl wird gesorgt. Manchmal nähern sich auch neugierige Delphine.
WANDERN
Auch die “Landratten” kommen auf ihre Kosten: Es gibt mehrere Wanderwege verschiedener Schwierigkeitsgrade auf der Insel, meist entlang der Küsten und Klippen mit atemberaubenden Ausblicken hinaus aufs Meer. Die langen, oft menschenleeren Strände, laden zu ausgiebigen und entspannenden Spaziergängen ein. 
Oder man genießt einfach den imposanten Sonnenuntergang von einem der Aussichtspunkte – eine unvergessliche Erfahrung.
DIE STRÄNDE VON FERNANDO DE NORONHA
Der Strand “Praia do Sancho” wurde jüngst von Tripadvisor als schönster Strand der Welt gekürt (Hauptfoto oben). Und es ist wahrhaft ein traumhafter Strand. Der Zugang ist nicht so einfach – man muss über eine Leiter und einige Stufen die Klippe überwinden, aber die Belohnung ist ein paradiesischer Strand mit kristallklarem, türkisblauem Wasser. Die Insel hat natürlich noch viele andere Strände zu bieten. Da wäre der Strand der “Baía dos Porcos”, der allerdings nur bei Ebbe zugänglich ist (erkundige dich also unbeding vorher wann Ebbe und Flut einsetzen!). Dieser Strand ist eher felsig und der Zugang zum Meer etwas erschwerlich, aber eignet sich hervorragend zum Schnorcheln. Die Strände “Cacimba do Padre”, “Praia do Bode”, “Praia Americano” e “Praia Boldró” liegen alle nebeneinander und sind – wie auch “Praia do Sancho” – tolle Badestrände, da das Meer hier sehr ruhig ist und die tollen Sandstrände sehr weitläufig sind. Obwohl am Strand “Praia Porto Santo Antônio” sich gleichzeitig der Hafen befindet, kann man dort sehr gut schnorcheln – es gibt dort sogar ein Wrack, das man beim Schnorcheln sehen kann. Außerdem kann man dort oft Schildkröten sowie kleine, harmlose Riffhaie zu Gesicht bekommen.
Auf der ungeschützen Seite der Insel ist das Meer sehr aufgewühlt (mar de fora) und eignet sich nicht unbedingt zum Schwimmen – auch wegen der Strömungen. Aber dafür kann man dort wunderbare Spaziergänge unternehmen, wie beispielsweise am Strand “Praia Leão” oder “Praia da Atalaia”. Letzterer bietet einen natürlichen Pool, in dem man sich wie in einem Aquarium fühlt: transparentes Wasser und viele kleine, bunte Fische. Da dieser aber unter Naturschutz steht, darf nur eine gewisse Anzahl an Personen gleichzeitig diesen besuchen und man muss mit einem lizenzierten “Guide” gehen (am besten du erkundigst dich beim ICMBio).
TAMAR – schützt die Schildkröten
Ein weiteres Spektakel ist es, wenn die Volontäre des “TAMAR” Projekts die frisch geschlüpften Schildkrötenbabys bei Vollmond ins Meer lassen. Sie bringen dann die winzigen Geschöpfe an den Strand, die dann sogleich ganz ehrgeizig auf das Wasser zu krabbeln. Das “TAMAR” Projekt setzt sich für die Schildkröten ein und kontrolliert den Bestand dieser einzigartigen Meeresbewohner.
Praktische Informationen zu Fernando de Noronha
WIE KOMME ICH DAHIN?
Nach Fernando de Noronha gelangt man am einfachsten per Flugzeug. Es gibt zwei Fluglinien, die nach Fernando de Noronha fliegen: GOL (www.voegol.com.br) und Azul (www.voeazul.com.br), entweder ab Recife oder ab Natal.
WIE BEWEGE ICH MICH DORT FORT?
Die meisten Besucher der Insel mieten sich einen Buggy mit dem man problemlos die Insel erkunden kann (dabei kann die Unterkunft behilflich sein). Da es nur eine Straße von einem Ende zum Anderen gibt, ist es unmöglich sich zu verfahren. Wichtig zu wissen ist es jedoch, dass es nur eine Tankstelle auf der Insel gibt und man unbedingt die Öffnungszeiten beachten sollte! Man kann sich aber auch per Taxi oder Bus auf der Insel fortbewegen wenn man keine Buggy mieten möchte.
RESTAURANTS UND UNTERKUNFT
Fernando de Noronha hat auch hervorragende Restaurants, frische Meeresfrüchte und Fische stehen stets auf dem Menü. Und nach einem erlebnisreichen Tag auf der Insel gönnt man sich dann gerne eine erfrischende Caipirinha! Beispielsweise bei Sonnenuntergang auf der Terrasse des Restaurants “Mergulhão” – dort kann man auch hervorragend essen! Mein Tipp: Atum suave…
Von high-end bis zu self-service Restaurants ist auf der Insel alles zu finden – je nach Gusto und Budget. Die Anzahl der Besucher ist limitiert, daher gibt es keinen Massentourismus und keine riesigen Bettenburgen, die die Strände zupflastern, stattdessen kleine “Pousadas” (Pensionen) mit wenigen Zimmern und einer sehr persönlichen Atmosphäre. Generell muss man aber damit rechnen, dass die Unterbringung eher teuer ist, verglichen mit anderen Regionen Brasiliens.
NIGHT LIFE
In der Bar do Cachorro steht am Abend stehts eine Aufführung auf dem Programm. Die Bar befindet sich unterhalb der Kirche in Vila dos Remedios. Manchmal gibt es auch Live Music in der Feitiço da Vila – das ist gleich neben der Kirche in Vila dos Remedios.
WANN IST DIE BESTE REISEZEIT?
Luft- und Wassertemperatur sind eigentlich das ganze Jahr durchgehend gleich: Luft ca. 28°C und Wasser 27°C. Die trockene Jahreszeit geht von September bis März; mit sporadischem Regen, der immer wieder von Sonnenschein durchbrochen wird, muss man von April bis August rechnen. Man sollte allerdings beachten, dass von Dezember bis Februar Hochsaison ist. Die Preise werden also zu dieser Zeit steigen und da ja nur eine begrenzte Anzahl an Besuchern erlaubt ist, empfehle ich früh genug zu buchen.
PACKLISTE
Ganz oben stehen natürlich die Badesachen inkl. Strandtuch. Sonnenhut, Sonnenbrille und Sonnencrème sollten auch nicht fehlen. Insektenschutz muss auch mit in den Koffer. Ich fand dass “Anti Brumm Forte” sehr gut gegen die Mücken half. Normalerweise haben die Pousadas Mückengitter an den Fenstern angebracht.
Tagsüber ist es immer warm, daher reicht leichte Sommerkleidung. Normalerweise sind auch die Nächte lau, aber wenn man eher auf der verforenen Seite liegt (wie ich), sollte man vielleicht noch ein dünnes, langärmeliges Shirt mitnehmen. Schuhwerk: Flip-Flops sind ideal, Sportschuhe würde ich mitnehmen, für Spaziergänge oder Wanderungen. Schuhe mit Absätzen sind nicht unbedingt empfehlenswert – nur wenige Straßen sind asphaltiert!
Schnorchelausrüstung kann man zwar überall ausleihen, aber wenn man selbst eine besitzt und noch Platz hat im Gepäck, würde ich die eigene mitbringen. Außerdem könnte ein Lycra Shirt ganz praktisch sein und eventuell eine Badehose zum Schutz vor der Sonne. Wenn man beim Schnorcheln stundenlang mit dem Rücken nach oben auf der Wasseroberfläche treibt, merkt man oft gar nicht wie stark die Sonne ist und die Wirkung der Sonnencrème lässt dabei auch schnell mal nach. Außerdem darf man in den natürlichen Pools der Praia da Atalaia keine Sonnencrème verwenden.
GEBÜHREN UND ZAHLUNGSMITTEL
Eine Aufenthaltsgebühr (Taxa de Preservação Ambiental), die sich nach der Aufenthaltsdauer richtet (http://www.noronha.pe.gov.br/), muss bei Ankunft bezahlt werden. Es gibt auch die Möglichkeit, dies bereits vor der Anreise per online Formular vorzunehmen, ich finde das aber eher kompliziert für jene Besucher, die kein Bankkonto in Brasilien haben und abgesehen davon ist es nur auf Portugiesisch verfügbar. Zusätzlich wird eine einmalige Gebühr für den Nationalpark erhoben, das kann man dann am Besten vor Ort bezahlen. Entweder im Centro de Visitantes des ICMBio (Instituto Chico Mendes Bio) oder im Kiosk auf dem Flamboyant-Platz in Vila dos Remédios. Online wäre es auch möglich, aber bei mir hatte es nicht funktioniert. (http://www.parnanoronha.com.br/paginas/paginas.aspx?idpagina=51) Wichtig zu wissen ist auch, dass man auf der Insel kein Geld wechseln kann. Also unbedingt schon vorher wechseln! Es gibt zwar die Möglichkeit Geld abzuheben beim Bankomat, aber es ist besser, sich nicht darauf zu verlassen. Oft funktionieren die Bankomat- oder Kreditkarten bei den Automaten nicht, oder man muss noch zusätzliche Gebühren zahlen. In vielen Restaurants kann man mit Kreditkarte zahlen, aber es kommt manchmal vor, dass die Terminals nicht funktionieren. Ich empfehle daher auf jeden Fall genügend Bargeld in Brasilianischem Real mitzunehmen.
GUT ZU WISSEN…
Es ist sehr sicher auf der Insel. Wir ließen immer unsere Sachen am Strand liegen – manchmal stundenland – und nie fehlte Etwas. Einmal ließen wir sogar versehentlicherweise den Schlüssel im Buggy stecken… und so fanden wir ihn wieder vor als wir vom Strand zurückkamen. Das heißt jetzt nicht, dass ich dafür meine Hand ins Feuer legen würde, also das ist keine Gewährleistung! Vorsicht ist natürlich immer geboten und jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Weiter Fotos von dieser wunderschönen Insel