Was muss ich unbedingt mitnehmen für einen Wanderritt in der Wüste?

Ich habe dir 10 Dinge aufgelistet, an die du denken solltest, wenn du dich auf einen Wüsten-Ritt vorbereitest.
Natürlich gibt es ganz unterschiedliche Wüsten auf der Erde. Bei der Erstellung dieser Liste bin ich von subtropischen Trockenwüsten ausgegangen wie zum Beispiel die Sahara, die Kalahari, die Wüsten der Arabischen Halbinsel oder auch die großen Wüsten im Landesinneren Australiens.

Hier erfährtst du, was du auf keinen Fall vergessen darfst!

1. Wie schütze ich mich vor der Sonne in der Wüste?

Die Sonne ist sehr intensiv, daher sollte man auf jeden Fall genügend Sonnencrème mit ausreichendem Sonnenschutzfaktor mitnehmen sowie einen guten Lippenbalsam mit Sonnenschutzfaktor. Der Reithelm bietet bereits Schutz vor der Sonne, allerdings wenn man ein Modell besitzt, das vorne kein “Schild” hat, wäre es bestimmt ratsam, entweder darunter eine Schildkappe zu tragen oder eine Sonnenbrille zu verwenden, die von oben keine Sonnenstrahlen eindringen lässt.

Eine gute Sonnenbrille, die sowohl von oben als auch von den Seiten das Sonnenlicht abschirmt, ist sehr wichtig. Sie schützt auch vor aufgewirbeltem Sand oder Staub. Für Brillenträger: Bei Ritten in der Wüste empfehle ich eine Sonnenbrille, die entweder optische Gläser hat oder bei der man optische Gläser einsetzen kann. Aus Erfahrung rate ich unbedingt von Kontaktlinsen ab – wenn der Wind die Sandkörner oder den Staub in der Luft herumwirbelt, sieht man mit Kontaktlinsen bald gar nichts mehr…!

2. Welche Kleidung benötige ich zum Reiten in der Wüste?

Braucht man unbedingt Reithosen?

Was Reithosen betrifft, hat jeder seinen eigenen Geschmack, wichtig ist nur, dass die Reithose bequem ist und gut sitzt, da man mehrere Stunden auf dem Pferderücken verbringen wird. Dazu kommt, dass man oft ins Schwitzen kommt und wenn dann die Haut aufgeweicht ist, bilden sich auch schnell Scheuerstellen. Eventuell könnte man in Betracht ziehen, sich eine Distanz- bzw. Wanderreithose zuzulegen, die speziell für lange Strecken entworfen wurde.
Viele Reiter bevorzugen auch Jodhpur Reithosen, dann kann man sich die Chaps auch gleich sparen.

Für die Wüste wende ich immer gerne das “Zwiebelprinzip” an – also mehrere Kleiderschichten übereinander. Meist ist es in der Früh noch recht kühl, sodass man doch etwas Langärmeliges benötigt. Ich nehme da ganz gerne eine dünne Fleecejacke; die sind leicht und ich kann sie ganz einfach ausziehen und mir umbinden. Unter der Jacke dann halt entweder ein dünnes, langärmeliges Shirt oder Hemd oder ein T-Shirt. Ich ziehe darunter auch gerne noch ein ärmelloses Shirt an, das an kalten Tagen als Unterhemd dient und an heißen Tagen dann einfach als Oberteil. Für jene, die eine sehr helle bzw. sonnenempfindliche Haut haben, würde ich auf jeden Fall ein langärmeliges Shirt empfehlen. Wenn man mehrere Stunden in der Sonne reitet, lässt die Wirkung der Sonnencrème bald einmal nach, daher ist es ratsam sich mit einer dementsprechenden Kleidung zu schützen. Hier würde ich für einen angenehmen Tragekomfort ein luftiges Baumwoll oder Leinen-Shirt empfehlen. Nicht zu dünn, damit es auch gegen die UV Strahlen schützt. Je dunkler die Kleidung desto mehr Schatten spendet sie und es ist deshalb nicht unbedingt wärmer. Wichtig ist dann halt nur, dass das Kleidungsstück nicht anliegend ist sondern dass die Luft zirkulieren kann.
In den Wintermonaten kann es auch tagsüber kühl sein sodass man eine dünne Jacke oder Pullover gut vertragen kann.

3. Brauche ich Regenschutz für die Wüste?

In der Regel regnet es selten in den Trockenwüsten, aber er ist nicht ausgeschlossen. Ich habe einen sintflutartigen Regen in der Wüste Marokkos erlebt – tagelang! Eine gut Regenjacke sollte daher nie fehlen! Praktisch sind auch Regenponchos oder lange Regenmäntel.

4. Welche Reitschuhe eignen sich am Besten?

Ich würde auf jeden Fall bequeme Reitschuhe mitnehmen, mit denen man auch einmal längere Strecken zu Fuß gehen kann. Je nach Ritt kann es auch mal in die Berge gehen, wo in unwegsamem Gelände die Pferde eventuell eine Zeit lang geführt werden müssen. Wenn die Schuhe dann noch wasserdicht sind, wäre das ideal. Reitstiefel sind eher unpraktisch bei solch langen Ritten bzw. für Fußmärsche. Besser ein paar Chaps zu den Reitschuhen.

5. Welche Kleidung benötige ich für die Nächte in der Wüste?

Es hängt natürlich davon ab, in welche Wüste man sich begibt und zu welcher Jahreszeit. Doch generell gilt für subtropische Trockenwüsten, dass es in der Nacht sehr stark abkühlen kann. Temperaturunterschiede von bis zu 30°C sind möglich. Im Winter können die Temperaturen sogar unter 5°C sinken. Daher sollte man auf jeden Fall eine warme Jacke mitnehmen und eventuell eine Mütze oder Buff.

6. Brauche ich Reithandschuhe?

Das ist natürlich auch Geschmacksache, aber eines sei gesagt, sie schützen vor der Sonne. In der Wüste ist die Luft sehr trocken und oft bekommt man dadurch eine trockene Haut. Da können Handschuhe dann angenehm sein. Eine gute, feuchtigkeitsspendende Handcrème sollte auch mit in die Reisetasche.

7. Tuch bzw. Buff:

Das kann auch vielseitig verwendet werden: bei Kälte, Schutz vor Sonne und vor Sand bzw. Staub.

8. Schaffell für den Sattel und Satteltasche

Wenn du es nicht gewohnt bist, mehrere Stunden im Sattel zu verbringen, kann das wirklich sehr angenehm sein – wenn nicht sogar deine Rettung! Erkundige dich aber vorher, welche Sättel verwendet werden, damit es auch passt!
Was die Satteltasche betrifft, wird das normalerweise zur Verfügung gestellt. Erkundige dich aber sicherheitshalber noch einmal. Denn das ist unbedingt nötig um auch Wasser und eventuell etwas Proviant mitnehmen zu können. Viele Reiter binden sich eine Hüfttasche um für Kamera, Lippenbalsam etc. Ich rate aber – falls möglich – alles am Sattel festzumachen. Bei einem Sturz könnte dich die Hüfttasche verletzen.

9. Taschenlampe

Stirnlampen sind sehr praktisch, damit hast du immer 2 Hände frei! Denk daran auch Ersatzbatterien mitzunehmen, denn es könnte schwierig sein, diese dort zu finden.

10. Welchen Schlafsack soll ich mitnehmen für die Wüste?

Wenn du auf deinem Ritt einen Schlafsack benötigen solltest, nimm’ einen warmen Schlafsack mit – wie schon gesagt, die Nächte in der Wüste können kalt werden.

Einen Tipp zur Kamera:
Mein Anliegen hier ist die Linse. Wenn du eine Kamera mit Digitalzoom hast, musst du sehr vorsichtig sein bei Sand und Staub. Wenn da einmal Sandkörner hineinkommen, dann kann die Reparatur sehr teuer werden. Diesen Fehler habe ich auch schon einmal gemacht und musste die Kamera dann wegschmeißen…
Bei Wind ist es also besser den Zoom erst gar nicht zu verwenden oder besser eine Kamera mit Objektiv zu benützen.

 Abschließend möchte ich noch sagen, dass es auf jedenfall praktischer ist, eine Reisetasche mitzunehmen. Gerade wenn das Gepäck in einem Begleitfahrzeug transportiert wird, ist ein Koffer zu sperrig. Und wenn man in einem Zelt übernachtet ist es einfacher eine Reisetasche zu öffnen als einen Koffer.